Diskriminierung trifft uns alle!

Ein Gegenprogramm zum 75. Jahrestag der "Nürnberger Gesetze"

Studientag und Themengespräche
für Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe, Berufsschulklassen, Studierende und interessierte Gruppen


Archive for Juli, 2010

Projektvorstellung am 15.09.2010 – Pressemitteilung zur Veranstaltung

26. Juli 2010  |  Kategorie: Allgemein

„Diskriminierung trifft uns alle! Nürnberger Gesetze 75 Jahre danach“

Termin: Mittwoch, 15.09.2010, 19.00 Uhr

Ort: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

Veranstalter: Nürnberger Menschenrechtszentrum e.V. in Kooperation mit dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg

Am 15. September 1935 wurden in Nürnberg während des „Reichsparteitags der Freiheit“ die sogenannten Nürnberger Gesetze erlassen. Diese Gesetze und ihre zahlreichen Durchführungsverordnungen gossen die Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in Paragraphen und führten letztlich zum Völkermord an den europäischen Juden, Sinti und Roma. Durch das Verbot u.a. von Eheschließungen zwischen Juden und Nicht-Juden wurden nicht nur die Rechte der unmittelbar Betroffenen eingeschränkt. Die Nürnberger Gesetze vergifteten die Beziehungen aller Menschen in der Gesellschaft.

Seither sind 75 Jahre vergangen. Ein Diskriminierungsverbot ist mittlerweile im Völkerrecht, in der nationalen Gesetzgebung und auch im kommunalen Bereich, verankert. Trotzdem machen Menschen in unserer heutigen Gesellschaft täglich diskriminierende Erfahrungen auf unterschiedlichen Ebenen und an verschiedenen Orten. Deshalb bleibt es weiterhin eine zentrale menschenrechtliche Aufgabe für den Staat und die Gesellschaft, Diskriminierung zu erkennen und ihr entgegenzutreten. Das Nürnberger Menschenrechtszentrum hat deswegen mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) ein Bildungsprojekt „Diskriminierung trifft uns alle!“ entwickelt, das am 15. September vorgestellt wird. Es verdeutlicht die Auswirkungen der Nürnberger Gesetze ebenso wie es Wissen über aktuelle Formen von Diskriminierung und die heutige Gesetzeslage vermittelt.

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly wird die Veranstaltung eröffnen.

Danach erinnert Arno Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, als Zeitzeuge an das Zustandekommen, die Verkündung und die Auswirkungen der Nürnberger Gesetze. Als Hauptredner spricht der UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Prof. Dr. Heiner Bielefeldt vom Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Universität Nürnberg-Erlangen zum Thema „Politik der Entmenschlichung“. Dr. Ralf Possekel, Programmbereichsleiter bei der Stiftung (EVZ) und Helga Brandstätter vom Nürnberger Menschenrechtszentrum werden zum Abschluss das Projekt „Diskriminierung trifft uns alle!“ und die dazugehörige Ausstellung vorstellen.

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Das Projekt und die Veranstaltung werden durch das Programm „Menschen Rechte Bilden“ der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und  Zukunft gefördert.

Einladungskarte

Einladungskarte als PDF zum Download